Der Schützenverein

Alles über und zum Verein

Vereinsleben

  • pflegt altes Brauchtum und den Schießsport
  • unternimmt mit seinen Mitgliedern Wanderungen, Grillabende (in der eigenen Schützenbaude), Weihnachtsfeiern ...

Höhepunkt ist das alle 2 Jahre stattfindende und weit über der Region hinaus bekannte Schützen- und Brückenfest neben der 400 Jahre alten Holzbrücke.

Hohenfichte Holzbrücke Wikipedia

Waffen

Geschossen wird mit historischen und modernen Armbrüsten. Geschossen wird im Training auf Zielscheiben, die ca. 10-20 m entfernt stehen. Der Verein organisiert regelmäßig Trainingsschießen. Der Schützenverein hat seine eigenen Armbrüste. Diese werden selbst gewartet. Es gibt keine Unterschiede zwischen Mann und Frau. Kinder dürfen nur unter Aufschicht von Mitgliedern mit den kleinen Armbrüsten schießen.

Armbrust des Schützenvereins

Geschichte

Unterhalb finden sie Informationen zur Vereinsgeschichte.

Schützenkönige

  • 1980 Köhler, Bernd
  • 1982 Weiß, Dieter
  • 1984 Köhler, Klaus
  • 1986 Werzner, Dietmar
  • 1988 Klemm, Jürgen
  • 1990 Heinze, Helmut
  • 1992 Kesch, Michael
  • 1994 Schönfelder, Petra
  • 1996 Kempe, Klaus
  • 1998 Giesecke, Roland
  • 2000 Koch, Thomas
  • 2002 Richter, Michael
  • 2004 Bluttner, Andre
  • 2006 Schönfelder, Dietmar
  • 2008 Schmieder, Gerald
  • 2010 Helke, Thomas
  • 2012 Kutzke, Arndt
  • 2014 Jacqueline, Schäfer
  • 2016 Kluge, Dietmar
  • 2018 Nicht ermittelt, aufgrund von Problemen
  • 2020 Nicht ermittelt, aufgrund von Corona
  • 2022 Kai Sackwitz

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Das Flöhatalorakel

Flöhatalorakel

Nach dem Schützenfest ist vor dem Königsschießen, so könnte eine fußballerische Redensart auf die bevorstehenden Ereignisse in Hohenfichte umgeschrieben werden.

Kaum ist eine Auflage des aller zwei Jahre organisierten Schützenfestes zu Ende gegangen, können sich unterlegene Teilnehmer bereits auf eine entscheidende Frage für das wieder bevorstehende Spektakel eine Antwort geben: Muss ich mir einen Bart wachsen lassen und wie komme ich zu einem "K" im Namen.

Bart und Buchstabe "K"

Denn seitdem das Armbrustschießen seit 1980 durchgeführt wird, hält eine beeindruckende Serie, derer Kuriosität man sich spätestens nach der vierten und fünften so richtig bewusst wurde.Als das Schützenfest 1980 erstmals organisiert worden ist, gewann mit Bernd Köhler ein Bärtiger und Namensträger "K". Ihn löste nach zwei Jahren Dieter Weiß ab. Der nannte zwei Elemente nicht sein Eigen: Er galt im heutigen Sprachverhältnis der Hohenfichtner als Glattrasierter, weil ohne Haarwuchs im Gesicht und ihm fehlte der elfte Buchstabe im Alphabet. Mit Klaus Köhler stellten sich 1984 das "K" und der Bart wieder ein. Prompt gewann 24 Monate später mit Dietmar Werzner ein Glattrasierter. Als sich schließlich Jürgen Klemm 1988 den Königstitel holte, mehrte sich das scherzhafte Gerücht von einem Orakel im Flöhatal.

Ab jetzt wurden Wetten und Tipps abgegeben, wie wohl die Neuauflage ausgehen würde. 1990 stieg mit Helmut Heinze ein Glattrasierter auf den Thron. In jenem gründete sich die Schützengesellschaft Hohenfichte und wurde zu Cheforganisator des über Kreisgrenzen hinaus bekannten Spektakels. Bis dahin war die Veranstaltung im Rahmen der örtlichen Dorfclubs organisiert worden. 1992 wird Ortsvorsteher Heinze natürlich von Bart- und K-Träger Michael Kesch abgelöst.

Zum 8. eine Frau vorn

Die Gunst der Stunde, keinen Bart tragen zu müssen, nutze 1994 Petra Schönfelder I. Damit schrieb sich mit der achten Veranstaltung erstmals eine Frau als Siegerin des Wettbewerbs ein. Zwei Jahre darauf mussten all jene ihre Hoffnung begraben, die glauben, gut rasiert zum Erfolg zu kommen. Sie hätte der Tradition durchaus Glauben schenken sollen. Denn Klaus Kempe brachte die beiden geforderten Eigenschaften mit. Und siegte.

Diesen Umstand wusste 1998 Roland Giesecke wieder für sich zu nutzen. Der Glattrasierte wurde von seinen Mitstreitern von der Schützenwiese getragen.

Und auch zur 11. Auflage hielt die Regel: Bartträger Thomas Koch wurde der elfte König. In jenem Jahr standen erstmals die Wettermacher weniger auf der Seite der Hohenfichtner. Denn ist hier Brücken-und Schützenfest anberaumt, ist Sonnenschein pur garantiert. Damals begleiteten Regeneinlagen die Entscheidung. Vier Stunden Dramatik unterm hölzernen Vogel erlebten Hunderte Zuschauer. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale setzte sich Thomas Koch im fünften Durchgang des Königsschießen und bestätigte das ungeschriebene Gesetzt der laut Vereinschef Bernd Köhler "vereinigten Talrepubliken Hohenfichte, Schellenberg und Marbach samt seiner Hauptstadt Leubsdorf".

Weibliche Gegenwehr

Dabei lieferten die Glattrasierten den durch das Flöhatal-Orakel offensichtlich Favorisierten einen erbitterten Widerstand. Allen voran bereiteten ausgerechnet die Frauen um Käthe Kösling, Ursel Brettschneider, Britta Kutzke und Elke Schmieder unter den zwölf Kandidaten des wichtigsten Wettkampfes in der Gemeinde des Herren manche Schrecksekunde. Ihre Pfeile ließen das Objekt der Begierde mächtig wackeln, sogar ein Teilstück des Herzens brachten sie zu Boden. Aber das alles entscheidende Holzstückchen und ein Quäntchen Glück fehlten den Triumph. Dabei hätten die Vorstandsherren einen Damenbart durchaus gelten lassen. Selbst der wieder bestens aufgelegte Vereinschef Bernd Köhler versucht, durch verbalen Psychoterror das Geschehen zu beeinflussen.

Verbale Attacken

Und genau diese verbal-heiteren Attacken machen auch den Charme des Königsschießens auf der Festwiese aus. Glattrasierte wurden vom immer gut gelaunten Chef als Warmduscher abqualifiziert, weniger Treffsicheren machte er mit "ein schöner Schuss, aber eben bissel daneben" weiter Mut. Dem gegenüber motivierte Köhler zum Vergnügen von Zuschauern die K-Männer. Vor allem Arndt Kutzke des gestandenen Tell-Jüngers.

Doch in aussichtsreicher Position fehlte auch dem hoch gehandelten Gärtnermeister die Position Glück. Für einen Kandidaten war sogar ein Spezialspaten herbeigeschafft worden. Gerald Schmieder dürfte damals bei den Schüssen der Frauen gezittert haben. Der hatte nämlich im Vorfeld verkündet, dass er sich eingräbt, wenn das vermeintlich schwächere Geschlecht gewinnt.

Nun kommt Bruno

Die wichtigste Schützenfestentscheidung vollzog sich wie erwartet: Ein Glattrasierter sicherte sich den Königstitel. Michael Richter, eigentlich nur unter den Pseudonym Bruno bekannt, zerschmetterte den Holzvogel mit dem elften Schuss im zweiten Durchgang des Königsschießens. Der seinerzeit 41-Jährige setzte sich gegen zehn Mitbewerber durch, wobei die Zahl der Bärtigen diesmal begrenzt blieb. Getreu dem Flöhatalorakel sahen die für sich diesmal keine Chance. Vor dem Königswettbewerb donnerten 168 Teilnehmer am allgemeinen Vogelschießen in zwei Umläufen den Pfeil auf das Streitobjekt.

Verbale Würze erhielt das Spektakel durch die Moderation von Bernd Köhler. Eine Portion Selbstvertrauen war bei den Schützen gefragt, dann zu fast jeden Kandidaten wusste der Vereinschef ein Sprüchlein zu sagen, was nichts für Schützen mit schwachen Nerven war.

Erst Bus, dann Kutsche

In die Chronik ging der neue Schützenkönig André Bluttner ein, der sich ebenfalls in einem hochdramatischen Finale des Vogelschießens durchsetzte. Kenner der Szene freuten sich mit dem Sieger. Die Tradition das der Buchstabe "K" im Namen aller zwei Jahre eine Rolle spielt, sahen die Einheimischen durchaus gewahrt. Denn der Schützenkönig stammt aus der Familie Kutzke.

Insgesamt zwölf Bewerber um den Thron traten an. Die vermeintlichen Verlierer ohne Bartwuchs zeigten dabei erstklassige Schussleistungen mit der Armbrust und machten es den bevorzugten Konkurrenten schwer. Bluttners Sieg stellt ihn und den Verein vor ein Novum: Der Königsumzug muss neu Organisiert werden. Denn Bluttner ist Braunsdorfer. Und die Regel des Vereins gewährt dem Sieger einen Schützenumzug. Allerdings in der Gemeinde. "Es wird ein PS-getriebener Sonderbus gechartert, mit dem wir André am Ortsausgang seines Heimatortes abholen", erklärt Köhler die Taktik. Am Ortseingang von Hohenfichte werde dann in die obligatorische pferdebespannte Festkutsche umgestiegen.

Ausschnitt: Freie Presse - Flöhaer Zeitung, Donnerstag 27. Juli 2006

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